Mit Hilfe künstlicher Intelligenz ist es im Rahmen eines Forschungsvorhabens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gelungen, die wiederkehrende Belastung des Flüsschens Blau bei Ulm mit organischen Spurenstoffen aus der Arzneimittelproduktion zu analysieren und zu reduzieren. In enger Zusammenarbeit des Landratsamtes Alb-Donau-Kreis, der Firma Teva und der Landeswasserversorgung konnte der Stoffeintrag bereits nach kurzer Zeit durch eine Reihe von Sofortmaßnahmen reduziert werden. > Link zur Presseinformation
Spannende Einblicke in das Projekt K2I an der Schnittstelle zwischen Wasseranalytik und Data Science bietet das vierminütige Video "Eine Cloud für ein intelligentes Spurenstofftracking im Wasser". Ein spezialisiertes Trinkwasserlabor, eines der führenden Rechenzentren und ein Wasserwerk sind die hochinteressanten Drehorte des Videos.
Spezialisierte Labore verfügen über große Datenmengen zur Wasserqualität. Das Projekt will diese Daten in einer laborübergreifender Cloud statt über klassische Meldeketten zusammenführen.
Kollektive Intelligenz wird angewendet, um so auf Grundlage einer überregionalen Datenbasis mögliche Quellen für Spurenstoffeinträge einzugrenzen.
Organische Spurenstoffe können durch das Verfahren der hochauflösenden Massenspektrometrie (Non-Target-Screening) frühzeitig entdeckt und identifiziert werden.
Aus der Vernetzung von bestehenden und neu gesammelten Analysedaten und Metainformationen aus unterschiedlichen Laboratorien, also einer kollektiven Intelligenz aus der Wasserversorgung und der künstlichen Intelligenz beim Prozessieren der Daten, entsteht ein erheblicher Mehrwert für die Quellzuordnung und die Identifikation bekannter und unbekannter Substanzen.
Der im Projekt entwickelte Spurenstoff-Tracker wird auf Grundlage der Non-Target-Analytik vollständigere Daten über das Vorkommen und die Belastung der Gewässer mit organischen Spurenstoffen liefern.
Um die Praxistauglichkeit zu demonstrieren, ist eine Fallstudie und ein erstes exploratives Arbeiten mit vier großen Wasserversorgungsunternehmen in Deutschland vorgesehen.
Verbundprojekt K2I
c/o TZW: DVGW-Technologiezentrum
Karlsruher Straße 84
76139 Karlsruhe
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert dieses Projekt im Rahmen der Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit" (FONA) in der Fördermaßnahme "Digital Green Tech - Umwelttechnik trifft Digitalisierung" (Förderkennzeichen 02WDG1593A)